Heute mal nur ein kurzes Lebenszeichen! Diese Woche hat mich echt geschafft, es war ziemlich unruhig in der Klasse und für die Mehrzahl der Kinder kaum möglich, sich auf Aufgaben zu konzentrieren – die Kids brauchen dringend Ferien, aber noch sind es 2 Wochen bis dahin!
Ich darf ja dieses Jahr endlich mal wieder Religion unterrichten – zum ersten Mal wieder seit dem Referendariat. Freitags 5. und 6. Stunde mit einer, sagen wir mal vorsichtig, sehr speziellen Religruppe
Einerseits total gut, denn sie singen wahnsinnig gerne, obwohl die Jungs deutlich in der Überzahl sind (12 Jungs, 6 Mädels) und da freu ich mich total drüber, denn das gehört für mich einfach zu Reli dazu! Andererseits hab ich echt die „Chaos-Kids“ aus beiden Klassen und dann noch freitags die letzten 2 Stunden.
Aber wider Erwarten (ja, man sollte doch einfach mal unvoreingenommen rangehen) sind die Stunden meist doch recht aushaltbar und ich genieße es mittlerweile mit dem Abschluss von Reli ins Wochenende zu gehen. Auch die Doppelstunde finde ich mittlerweile doch recht angenehm, da man einfach Zeit hat für Rituale zum Beginn und als Abschluss.
Ich weiß nicht, ob ihr die Methode des Doppelns kennt? Ich mags total und setze es gerne ein.
Im Endeffekt funktioniert es mit jeder Geschichte, bei der es eine Person gibt, die sich an einer Stelle der Geschichte zwischen 2 Optionen entscheiden muss. Beide Optionen werden an der Tafel visualiert und man stellt unter jede Option einen Stuhl. Nun müssen die Kids den Platz der Person einnehmen, in der Ich-Perspektive erläutern, warum sie sich für welche Option entscheiden. Dafür setzen sie sich auf den Platz der Option, die sie wählen und vervollständigen den Satz. Dabei dürfen die Kinder auch beide Optionen ausprobieren oder mehrmals eine Option mit je einer anderen Begründung wählen. Sollte es zu sehr in eine Richtung gehen, dann besteht die Möglichkeit, dass sich die Lehrkraft einschaltet und sich ebenfalls auf einen der Stühle setzt und einen Impuls gibt.
Im Unterricht beschäftigen wir uns gerade mit der Mose-Geschichte. Heute ging es um den Teil, in dem Mose nach Midian flieht, also quasi kurz vor dem brennenden Dornbusch. Ich habe die Geschichte gestoppt, nachdem Mose den Aufseher getötet hatte und die beiden Israeliten ihm gesagt hatten, dass sie ihn dabei beobachtet haben.
Mose steht nun vor der Wahl:
Funktionierte total gut, die Kids kamen auf eine Vielzahl an möglichen Begründungen. Viele kannten die Mose-Geschichte nicht und dann war die Auflösung natürlich um so spannender.
Soweit mal für heute,
Grüße Tanja
Ein Kommentar
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Super Methode! Machst du das dann im Plenum, mit einer/m SoS der nach vorn kommt oder in Gruppen?
*Mit allen gemeinsam. Wem was einfällt, der steht auf und setzt sich vorne auf den Stuhl. Stehen mehrere auf, dann ist die Regel selbst möglichst nonverbal eine Reihenfolge festzulegen. Sollte das je nicht funktionieren, dann melden sich die Kids und ich gehe herum und tippe an, wer vor darf. Bisher war das aber nie nötig. Wenn die Runde beendet ist, dann lasse ich das Tafelbild kurz skizzieren und jeder schreibt zu jeder der beiden Optionen eine Begründung auf. Das muss dann nicht die eigene sein, sondern auch gerne eine gehörte. Wenn man schwache Kids drin hat kann man als Lehrkraft auch nochmal beide Plätze einnehmen und die Gründe jeweils zusammenfassen, damit die Kids sie vor dem Aufschreiben nochmal gehört haben. Grüße Tanja
Das ist wirklich eine tolle Idee und bietet sich wahrscheinlich in Reli richtig gut an… Ich muss mal gucken, wann ich das aufgreifen kann, in etwas abgespeckter Variante geht das wahrscheinlich auch in Klasse 1 schon… im Moment ist SWIMMY dran… hmmm…denkdenk IDEE… vielen lieben Dank für die tolle Inspiration! Elli
*Gerne 🙂