Am 2. Ausbildungstag ging es um Programme zur Bildbearbeitung oder der Erstellung von unterschiedlichsten Bilderpräsentationen (Fotostorys, Comics,…), sowie einzelnen filmischen Umsetzungen (Stop Motion) und deren Einsatz im Unterricht.
Im ersten Teil bearbeiteten wir ein Bild auf verschiedenste Weisen:
Größe ändern, zuschneiden, ausschneiden, Gesichter unkenntlich machen, unterschiedliche Effekte ausprobieren
Dafür wurden uns verschiedene Programme gezeigt bzw. als Alternativen genannt:
paint.net (kostenlos)
gimp (kostenlos)
Irfanview (kostenlos): Bietet die Möglichkeit viele Bilder auf einmal automatisch vom Programm bearbeiten zu lassen z.B. alle Bilder auf die gleiche Breite skalieren oder alle Bilder in schwarz-weiß…
Gifmaker (kostenlos): Mehrere Bilder in eine Abfolge setzen und abspielen lassen.
Irfanview und Gifmaker wurden z.B. auch für die Betreuer der Schulhomepage empfohlen, da dort ja oftmals mehrere Bilder bearbeitet werden müssen und der Gifmaker eine gute alternative Darstellungsform statt eines Videos (z.B. Präsentation von Projekttagsergebnissen o.ä.)
Im Zusammenhang mit der Bildbearbeitung kommt man um das Urheberrecht oft nicht herum.
Hier (Link zum Lehrerfortbildungsserver BaWü) gibt es eine gute Einführung inkl. einer Vielzahl an Bezugsquellen für freie Bilder. Auf dem Fortbildungsserver findet man außerdem auch weiterführende Links mit Tutorials zu verschiedenen Bild- und Tonbearbeitungsprogrammen.
In der anschließenden Arbeitsphase arbeiteten wir mit den Programmen Photostory 3 (Windows, kostenlos) und Comic Life (iPad, kostenpflichtig / Windows, kostenlos), die durchaus für den Einsatz (auch) an Grundschulen infrage kommen.
Vorteile sind ganz klar die intuitive Bedienung, die wenig Einführung benötigt. Wenn man keine perfekten Ergebnisse erwartet, dann kann man recht flott etwas erstellen.
Comics oder eine Fotostory lassen sich natürlich mit etwas Übung auch in Word o.ä. erstellen, für Kids ist eine Umsetzung dort allerdings zu komplex.
Mir persönlich hat Photostory wenig gefallen, da viel vorgearbeitet werden muss (Bildformate z.B. müssen passen, sonst hat das Bild schwarze Ränder) und einige Einstellungen seeeeehr unflexibel sind (z.B. Textposition, Schriftfarbe,…).
Comic Life fand ich persönlich toll, da man mit witzigen Vorlagen „spielen“ und experimentieren kann und wirklich schnell vorzeigbare Ergebnisse präsentieren kann. Installiert auf einem Tablet erspart man sich natürlich das Hin- und Herschieben von Bildern von Kamera auf PC.
Umsetzungsbeispiele, die wir ausprobiert oder als Ideen gesammelt haben:
- Deutsch: Fotostory – Aufsatz, Bildergeschichte, Märchen oder Fabel, Comic schreiben
- Sachunterricht: Fotostory – Entwicklungsstadien eines Lebewesens, Baum im Jahreslauf, Lerngang z.B. Feuerwehr oder Kartoffelacker…
- Mathe: Mathematischer Spaziergang – 1×1- Aufgaben/ Flächen + Körper/ Anzahl bestimmen / Lagebziehungen (passende Bilder in der Umwelt aufnehmen)
- Sonstiges: Muttertagskarte im Comic-Stil,
Im 2. Teil arbeiteten wir mit iStopMotion (iPad, kostenpflichtig) und erstellen aus vorhandenen Alltagsgegenständen einen kleinen StopMotion-Film.
StopMotion-Filme sind eigentlich keine richtigen Filme, sondern eine Vielzahl von Einzelbildern, die schnell nacheinander abgespielt werden. Unser Auge kann 18 Bilder pro Sekunde verarbeiten, sind es mehr, dann erscheint die Bewegung fließend. Bei StopMotion werden in der Regel zwischen 12 und 24 Bilder pro Sekunde gezeigt.
Einsatzmöglichkeiten hierfür wären beispielsweise Vorgangsbeschreibungen jeglicher Art (Schriftliche Division, Rezept zubereiten, Bastelanleitung umsetzen,…) oder natürlich auch eine Bildergeschichte oder eigene geschriebene Geschichte umsetzen. Ganz toll bietet sich da auch die Kooperation mit dem Fach Kunst/Werken an, denn dort könnten Figuren oder Hintergrundbilder o.ä. erstellt werden.
Die App war ebenfalls sehr einfach zu bedienen. StopMotion-Filme brauchen aber definitiv Übung, um ein gutes Ergebnis zu erzielen, da z.B. nicht zu viele oder zu großschrittige Veränderungen von einem zum nächsten Bild sein dürfen, sonst wirkt es sehr ruckelig. Kann manchmal aber auch genau das sein, was den Reiz ausmacht. Wenn man ein bisschen trickst und z.B. jedes Motiv 3x statt nur einmal fotografiert, dann wird das ganze etwas länger und „ruhiger“. Die Lichtverhältnisde spielen auch eine große Rolle, wenn derjenige, der die Szene verändert nicht immer an der gleichen Stelle wartet, dann gibt es unschöne Schatten, die im Film schon stören können. Außerdem wäre ein Stativ (geht auch z.B. ein Notenständer) sinnvoll, da die Kamera immer exakt den gleichen Winkel/Position haben sollte. Also benötigt man eine gute Vorbereitung und genug Zeit zum Umsetzen, da eine größere Anzahl an Bilder geschossen werden muss.
Alles in allem gab der Tag einen guten Einblick in den Bereich Bild und Film und wieder eine ganze Reihe an Ideen zur Umsetzung, mal schauen, was wir in der Schule ausprobieren – haben nämlich bis zum nächsten und letzten Ausbildungstag Hausaufgaben Ich kann euch auch nur ermutigen – schaut euch die Programme an, da kann man echt einiges machen, auch mit Grundschülern! Oft sind bei uns vorhandene Skepsis oder Befürchtungen völlig unnötig – wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Grüße Tanja
Ein Kommentar
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Liebe Tanja, herzlichen Dank für deinen ausführlichen Bericht und die vielen Tipps. Klingt total spannend. Wenn ich mal gaaaaaanz viel Zeit habe, werde ich mich intensiver mit den ganzen Apps/Programmen beschäftigen. Hab einen schönen Sonntag und eine angenehme letzte Arbeitsweoche vor den Herbstferien in BaWü! Liebe Grüße von Jule
*Liebe Jule. Danke für die nette Rückmeldung. Kleiner Tipp: Nimm dir nicht alle auf einmal vor Mit Gimp zur Bildbearbeitung arbeite ich für die Schulhomepage sowieso, da braucht man erstmal keine Alternative. Nur Irfanview und Gifmaker als Zusatztools wären in dieser Hinsicht einen Blick wert, aber das ist nichts, was im Unterricht einzusetzen wären. Ich werde es selbst auch erstmal mit Comic Life versuchen und mir dort die Windows-Version anschauen. Das werde ich, falls ich es auf die Schülerrechner installieren kann (ich befürchte eher ich kann es nicht), mit den Kids ausprobieren. Immer wichtig: Einverständniserklärung für die Arbeit mit Bild- und/oder Tonaufnahmen einholen. Viel Spaß beim Ausprobieren! Grüße Tanja